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Tarierung - Basiswissen Teil 2: Positiv oder Negativ?

2016-11-24 12:14:41

Tarierung - Basiswissen Teil 2: Positiv oder Negativ?
Definition Neutrale Tarierung



Nachdem ihr schon den ersten Artikel unserer Blogreihe über Tarierung gelesen habt und nun wisst, wie wichtig eine neutrale Tarierung unter Wasser ist, fragt ihr euch sicher, wie kann ich denn feststellen, ob ich eine zu negative oder positive Tarierung habe? Eine gute Frage und nicht immer so leicht zu beantworten!

Fangen wir mit einer Definition an. Neutrale Tarierung bedeutet, dass Du regungslos im Wasser bleibst, ohne Dich nach oben oder unten zu bewegen. Nichts einfacher als das.

Ok, wahrscheinlich nicht ganz so einfach. Normalerweise bewegt man sich ja schon mit jedem Atemzug ein kleines bisschen auf und ab. Beim Atmen verändert man ständig das Volumen seiner Lunge und verändert dadurch die Tarierung. Das ist ganz normal, d.h. man ist eigentlich nie in einer “perfekten, neutralen Tarierung”. Der Trick dabei ist, dass die Entfernung zwischen dienen Auf und Ab's mehr oder weniger gleich bleibt und deine Tiefe konstant ist:

Halten wir fest: wir sind eigentlich nie wirklich „bewegungslos unter Wasser“. Während eines Tauchgangs bewegen wir uns die meiste Zeit und jede Bewegung beeinflusst deine Position unter Wasser und möglicherweise auch deine Tiefe. Es ist oft schwierig zu sagen, ob du gerade eine negative, positive oder neutrale Tarierung hast.

Was kannst du also tun, um deine Tarierung festzustellen?
Ganz einfach: wenn du während eines Tauchgangs deine Tarierung feststellen möchtest, mach folgendes: BEWEG DICH NICHT! Bleib absolut still, beweg deine Arme nicht und schlag nicht mit den Beinen. Atme ganz natürlich, so wie du es normalerweise während eines Tauchgangs machst. Dann schau auf deinen Tiefenmesser oder auf deinen Tauchcomputer. Wenn du nach ein paar Atemzügen immer noch dieselbe Tiefe hast wie am Anfang – Gratulation, du bist neutral tariert. Wenn du andererseits nach unten gesunken bist, heißt das du bist negative tariert.

Es ist sehr wichtig, dass du dich während dieses Tests darauf konzentrierst, nicht mit den Beinen zu schlagen. Jede Bewegung deiner Beine bringt dich in der Regel ein kleines Bisschen aufwärts und vereitelt den Zweck dieser Übung. Wenn du normalerweise mit einer ganz leichten negativen Tarierung tauchst (etwas was du wahrscheinlich gar nicht bemerkst), bewegen sich diene Beine instinktiv, um dich vor dem Sinken zu bewahren. Lass das nicht zu.

Mach dir außerdem keine Gedanken über diene Körperposition. Wenn du dich nicht bewegst, wird dein Körper seine natürliche Trimmung finden (mehr zum Thema Tarierung und Trimmung im nächsten Artikel dieser Serie). Du liegst also mal mehr vertikal, mal mehr horizontal im Wasser, wenn du aufhörst dich zu bewegen. Das ist auch ok. Bleib einfach bewegungslos, check deinen Tiefenmesser und schau, ob du langsam absinkst oder die Tiefe gleich bleibt.

Dieser Test funktioniert in jeder Tiefe und zu jedem Zeitpunkt während deines Tauchgangs. Wenn du das übst und oft wiederholst, wirst du sehr viel mehr über dich und deine Tarierung lernen. Du weißt dann wie es sich anfühlt, wenn du auch nur ganz leicht negativ tariert bist und brauchst für diesen Test irgendwann nicht mehr länger als 2 – 3 Sekunden, um deine Tarierung heraus zu finden.

Diese Übung, bei der man sich nicht bewegt und nur atmet, ist nicht das einzige was du tun kannst. Es gibt noch andere Möglichkeiten, die Tarierung fest zu stellen und damit kannst du auch deinem Buddy helfen ihre oder seine Tarierung zu ermitteln.

Wenn du negativ tariert bist, stößt du oft gegen den Boden oder das Riff, oder du musst dich davon abdrücken. Du wirst auch Schwierigkeiten dabei haben, richtig nah an ganz kleine Dinge zu kommen oder kurz vor dem Riff stehen zu bleiben. Und du wirst nie ganz still halten können, ohne die Beine zu bewegen und dich vorwärts zu bewegen. Bei deinem Buddy kannst du dann sehen, dass er leicht diagonal im Wasser liegt, mit den Beinen etwas tiefer als mit dem Körper. Du wirst bemerken, dass sie Sand aufwirbeln, wenn sie nahe über dem Grund schwimmen. Oder du siehst zu, wie sie während deine Tiefe konstant bleibt, immer tiefer sinken.

Wenn du dagegen positiv tariert bist, hast du immer die Tendenz nach oben zu steigen. Im Gegensatz zur negativen Tarierung bleibt die positive selten unbemerkt, den um sie zu kompensieren, musst du den Kopf nach unten und die Füße nach oben bringen und nach unten schwimmen. Dadurch merkst du recht schnell, dass etwas nicht stimmt. Das Problem mit der negativen Tarierung ist, dass unsere normale Position an Land auch Kopf oben und Füße unten ist. Also fühlt es sich unter Wasser auch nicht „falsch“ an, wenn wir so eine leichte negative Tarierung ausgleichen. So kommt es, dass es manchmal schwierig ist, jemandem seine negative Tarierung während des Tauchens zu erklären.

Nun weißt du, wie du feststellen kannst, welche Tarierung du hast und im nächsten Artikel geht es darum, was du dann tun musst, um eine neutrale Tarierung zu bekommen. Also DRAN BLEIBEN!

Auf den SUB AQUA Tauchbasen wollen wir unseren Kunden immer den besten Service bieten, und das bedeutet auch, Ihnen beim Verbessern ihrer Tarierung zu helfen, wenn sie das möchten. Also kommt zu uns zum Tauchen und habt keine Angst zu fragen: immer wieder fragen, um Hilfe bitten und Ratschläge annehmen!

Unsere Tauchlehrer freuen sich, wenn sie euch helfen können. Oder macht einen PADI Peak Performance Buoyancy Specialty Kurs, die beste Möglichkeit, das perfekte Tarieren mit einem Tauchlehrer zu üben.

Weiter gehts mit Teil 3: Wie korrigiere ich meine Tarierung während des Tauchens?